Mittwoch, 11. Juni 2014

Die ersten Tage als Ersti

Wisst ihr noch, wie es sich anfühlt, wenn man als Viertklässler sein Zeugnis bekommt und den "Kleinen" stolz verkündet: Ich gehe jetzt aufs Gymnasium.
Und dann packt man zu Hause seinen neuen 4you-Rucksack, macht sich auf den Weg in die "neue Schule" -noch guter Dinge, aber schon leicht unsicher- und BÄHM: ist wieder der kleinste Krümel im Kuchen, oder wie heißt das? Das kleinste Rad am Wagen, die dunkelste Kerze auf der Torte, das schwächste Glied in der Kette.

Genauso werdet ihr euch an eurem ersten Tag in der Uni fühlen! :)

Nein, eigentlich ist es nicht ganz so schlimm, denn es gibt:
1. die Ersti-Fahrt: sollte man mitnehmen, um schon Kontakte zu knüpfen und am ersten offiziellen Tag nicht alleine da zu stehen, ist auch meistens total lustig. Es wird ordentlich gefeiert, ein Film gedreht oder man denkt sich Gemeinheiten für die "anderen" aus, die nicht mitgefahren sind und am ersten offiziellen Tag eine "nette" Überraschung erleben dürfen. Ich gehörte leider zu den "anderen", da ich an dem Wochenende einen Dienst als Krankenschwester hatte. Hab mich sehr geärgert, habe aber überlebt ;)
2. Facebook: ob ihr Facebook mögt oder nicht - es ist in jedem Fall hilfreich, schon jetzt nach der Gruppe "Mediziner WS 2014/2015" zu suchen, um sich mit den anderen auszutauschen und sich die Nasen mal anzuschauen, mit denen man die nächsten Jahre zusammen im Hörsaal hocken wird.

Für diese erste Einführung überlegt sich die Fachschaft zusammen mit den Glücklichen, die mit zur Ersti-Fahrt kommen, meistens irgendwas lustiges. Bei uns war es ein "Test", nach dessen Ergebnissen die Erstis "in die Semestergruppen eingeteilt werden sollten". Ist natürlich kompletter Quatsch, solch einen Test gibt es garnicht, die Gruppeneinteilung erfolgt alphabetisch. Aber die als "Prüfer" verkleideten Fachschaftsmitglieder wirkten schon relativ überzeugend, und ich hätte wahrscheinlich genauso erschrocken geschaut, hätte mich nicht eine Zweitsemestlerin vorher aufgeklärt, als sie mich auf ihrem Gepäckträger mitgenommen hat, weil ich mal wieder zu spät dran war.

Nach diesem Test beginnt der Ernst der Einführungswoche: Eine Uniführung, Stadtrallye und die Ersti-Party. Es ist alles wirklich locker und das "Schulanfänger-Gefühl" lässt bald nach, denn jeder ist hier alleine und auf der Suche nach Anschluss.
Es ist wirklich toll organisiert von der Fachschaft, es gibt direkt eine Ersti-Zeitung, Bücherverlosung und den "Stundenplan" und diese Zeit sollte man wirklich genießen und alles mitnehmen, denn ich habe die Erfahrung gemacht, dass dort die meisten Freundschaften fürs weitere Studium geschlossen werden.
Zumindest die Bonner Studenten dürfen sich freuen, denn sie müssen sich im Hofgarten für die Kleiderkette ausziehen, es war bis jetzt jedes Jahr in der Zeitung:


Hier das Beispiel einer Kleiderkette, in der Zeitung landet meistens ein Bild der entsprechenden Leute zu den Kleidungsstücken.
Dieser Brauch gehört in Bonn zur Stadtrallye, ihn gibt es aber an vielen Unis. Aber keine Sorge, es wird keiner gezwungen, sich auszuziehen. Es stehen erst alle erschrocken da und halten ihre Shirts fest, die Gruppendynamik und der Wunsch, die Rallye zu gewinnen, führen dann aber doch dazu, dass 10 Minuten später alle in Unterwäsche rumlaufen. Natürlich nur bis nach dem Ausmessen der Kleiderkette, danach sollte man möglichst seine eigenen Klamotten wieder zusammensuchen, was auch nicht immer einfach ist.
Sind die ersten spaßigen Tage und der Kater nach der Ersti-Party vorbei (wir hatten übrigens auch einen Ersti-Song!), geht auch ziemlich schnell das Unileben los.
Die Mediziner haben es mit der Orientierung einfacher als viele andere Studenten, denn die zu belegenden Kurse sowie die Gruppeneinteilung und der Stundenplan stehen fest.
Also kein nerviges in-Listen-eintragen.
Ich habe den zuverlässigen Plan verfolgt, einfach meiner Gruppe nachzulaufen und dieses Lemming-Prinzip führt in den meisten Fällen zum Erfolg, nämlich zum richtigen Seminarraum oder Hörsaal.
Klappt auch in der unübersichtlichen Klinik noch! :)

Dann möchte ich noch etwas zu Bonn sagen:
Ich kannte die Stadt vorher gar nicht. Fand nur immer, dass die Uni hübsch aussieht.
Glücklicherweise kann man sich seinen Studienort aussuchen, wenn man ein Kind hat, deshalb konnte ich das Privileg dieser schönen Stadt und guten Uni genießen.
Wer konnte wissen, dass die Medizinische Fakultät nicht im hübschen Uni-Hauptgebäude-Schloss lokalisiert ist? Dafür aber im sehr viel hübscheren Poppelsdorf mit netten Cafés, dem Botanischen Garten und einer naja...ziemlich eintönigen Mensa.
Bald sitzt man mit seiner Seminargruppe im Havanna, spaziert über die Poppelsdorfer Allee und fährt mit dem Rädchen in einer Gruppe von über 100 Studenten nach Endenich zur Chemie-Vorlesung.


Liebe Leser, möchtet ihr noch etwas über Bonn wissen oder zu den Kursen, Büchern usw. in der Vorklinik?

1 Kommentar:

  1. Die Uni sieht ja echt toll aus *-*
    Fänd etwas zu den Kursen ganz gut, wie du mit allem zurecht gekommen bist, wie viel & wie man gelernt hat oder so :).

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