Mittwoch, 25. Juni 2014

Facts

Liebe Medizin-Interessierte,
...Ihr macht demnächst Abitur?
...Möchtet das Studienfach wechseln?
...wollt Euch einen großen Traum erfüllen?
aber wisst vielleicht nicht, ob das Medizinstudium das Richtige für Euch ist?
Dann möchte ich Euch gerne mit ein paar Facts weiterhelfen, die euch die Entscheidung vielleicht erleichtern oder Euch bestärken. :)

Eine sehr hilfreiche Homepage (sowohl vor als auch im Studium) ist diese hier:
https://www.thieme.de/viamedici/index.htm
Hab unter anderem dort folgende Infos für Euch gesammelt:

Was fragt man sich, wenn man sich für ein Studienfach interessiert und sich gerne bewerben möchte?

1. Wo kann ich Medizin studieren?

Medizinische Fakultäten gibt es in Deutschland sehr viele.
Wer in Österreich oder in der Schweiz studieren möchte, sollte wissen, dass es dort einige Unterschiede zu deutschen Unis gibt.
Auf der Thieme-Seite findet Ihr zu verschiedenen Ländern, aber auch zu den Unis in Deutschland, Erfahrungsberichte.
Hier z.B. findet Ihr zusätzliche Infos zur Uni Bonn: 
https://www.thieme.de/viamedici/mein-studienort-bonn-1578.htm
Oder Ihr schaut Euch ganz einfach die Homepages der Unis an.

Zu beachten ist, dass der NC an den verschiedenen Unis variiert, aber auch der Aufbau des Studiengangs. Dazu unten mehr.

Ich würde gerne später noch etwas mehr über Bonn als Studienort erzählen (wobei Ihr in den anderen Posts schon einiges darüber findet), deshalb hier nur die Kurzfassung:
Bonn ist eine tolle Stadt, sie bietet Kultur, schöne Altbauten, nette Cafés, die Rheinauen, Shopping-möglichkeiten, ein kleines aber buntes Nachtleben. Und wenn Ihr mal ne Extra-Portion Party oder Shoppen braucht, seid Ihr in 20 Minuten mit der Bahn in Köln.



Du willst Medizin studieren, suchst aber noch deine Traumuni? Hier kannst du dich durch die medizinischen Fakultäten in Deutschland, Österreich und Schweiz klicken.

Deutschland

Flagge Deutschland

Österreich

Flagge Österreich


Schweiz

Flagge Schweiz


Die Wahl des Studienortes bringt uns auch schon zur nächsten Frage:
2. Werde ich zum Medizinstudium zugelassen?
Hier kommt die "Stiftung für Hochschulzulassung" ins Spiel (früher ZVS), um die kommt Ihr nicht herum. Alle Plätze für Studienfächer, die zugangsbeschränkt sind, werden über diese Plattform vergeben.
Die Registrierung läuft über dieses Internetportal: http://www.hochschulstart.de
Die Vergabe von Studienplätzen ist ein ziemlich komplexes Thema, ich denke, da werde zeitnah einen Extra-Post zu machen!

Nur schonmal soviel: Ihr wisst, dass die Abi-Note eine Rolle spielt (der mysteriöse NC!)...
...also strengt Euch an.;)
Als Motivation könnt Ihr Euch hier schonmal die NC-Werte der vergangenen Semester anschauen:

http://www.hochschulstart.de/index.php?id=322
Aber nicht verzweifeln. Auch ohne Super-Abi müsst Ihr das Medizinstudium nicht komplett abschreiben, wie Ihr an mir seht. Die Möglichkeiten, trotz 2er oder 3er Durchschnitt trotzdem studieren zu können, würde ich dann auch gerne im Zulassungs-Post besprechen.
Kommen wir mal zum Inhaltlichen:
3. Wie lange dauert das Medizinstudium überhaupt?

Das Medizinstudium dauert in Regelstudienzeit 6 Jahre. Regelstudienzeit ist die Zeit, die Ihr braucht, wenn Ihr kein Semester wiederholen müsst...dann dauert´s nämlich länger.
Aufgebaut ist das Studium so:
1.-4. Semester: Vorklinik
- Physikum - wenn bestanden, dann:
5.-10. Semester (oder auch 1.-6. klinisches Semester): Klinik
nach der neuen AO (Approbationsordnung) kommt dann das - Schriftliche Examen -. 
1 Jahr PJ (Praktisches Jahr): mittlerweile nahezu an einer Klinik Deiner Wahl, dazu später mehr!
- mündliches Examen - =>geschafft! :)

Allerdings gibt es jetzt an vielen Unis den "Modellstudiengang". Dabei weicht der Plan etwas von dem oben beschriebenen ab, zum Beispiel fällt das Physikum weg und wird durch 5 "kleinere Prüfungen" ersetzt.
Ziel des Modellstudiengangs ist, Klinik und Praxis (also auch Vorklinik und Klinik) zu verknüpfen und damit das Lernen zu erleichtern. Hier werden keine einzelnen Fächer abgearbeitet, sondern die Organsysteme.
Da wir in Bonn keinen Modellstudiengang haben, kann ich sehr viel mehr leider nicht dazu erzählen, aber hier findet Ihr weitere Infos:
https://www.thieme.de/viamedici/vor-dem-studium-infos-zum-medizinstudium-1493/a/modellstudiengaenge-medizin-3737.htm

Ihr seht, es wird nicht langweilig!
Tatsächlich ist das Medizinstudium ein wirklich kurzweiliges Studium. Und wirklich sehr gut organisiert. Ihr habt nicht wie in vielen anderen Fächern das Problem mit Leerlaufzeiten, weil Ihr in bestimmte Kurse nicht reinkommt und am Ende so weit über der Regelstudienzeit seid, dass Ihr kein Bafög mehr bekommt. Schon im ersten Semester könnt Ihr die Stundenpläne und jeweiligen Fächer bis zum Examen anschauen! Super zum Planen von Nebenjobs oder Urlaub. :)


4. Gibt es außer dem Abitur andere Voraussetzungen für das Medizinstudium?

Ist es nicht das, womit man in der Schule das verhasste "Latein" angedreht bekommt?
"Aaah, du möchtest also Medizin studieren. Ja, dann würde ich aber zum Große Latinum raten!"
Und schwups, hat man eine tote Sprache an der Backe!
Ich wünschte mir, ich hätte damals Französisch gewählt. Damit könnte ich jetzt wesentlich mehr anfangen als den Satz "Ubi pus, ibi evacua!" zu übersetzen.
Keine Frage, Latein gelernt zu haben hat auch seine Vorteile. Viele europäische Sprachen lassen sich damit herleiten. Aber lasst Euch nicht veräppeln: Es ist keine Voraussetzung für´s Medizinstudium. Und auch keine große Hilfe. Das "medizinische Latein" haben auch die Nicht-Großes-Latinum-Kandidaten nach einem Kurs (den ALLE machen müssen) und ein wenig praktischer Anwendung drauf!
Etwas, worüber man sich eher Gedanken machen sollte, ist das Pflegepraktikum.
Der Nachweis darüber muss nämlich spätestens bei der Anmeldung des Physikum vorliegen.
Es ist garnicht so falsch, das 3 monatige Praktikum zwischen Abitur und Semesterbeginn (im Oktober) bereits einzuschieben. Ihr werdet sehen, in den Semesterferien seid Ihr mit Lernen, Arbeiten und Urlaub voll ausgelastet. Hier gibt´s weitere Infos zum KPP:
https://www.thieme.de/viamedici/vorklinik-pflegepraktikum-1503/a/krankenpflegepraktikum-fuer-medizinstudenten-3870.htm

Da 6 Jahre eine lange Zeit sind, wird sich wohl so mancher Abiturient ohne Millionärs-Eltern fragen:
5. Wie finanziere ich mein Studium?

Zunächst einmal die Ausgaben, die Euch im Studium erwarten:
- Sozialbeitrag (dazu später mehr), ggf. Studiengebühren
- Bücher
- eigene Wohnung/WG
- Lebensunterhaltungskosten

Man unterscheidet zwischen Studiengebühren und Sozialbeitrag:
Studiengebühren werden von den Ländern festgesetzt. Hier in NRW sind sie mittlerweile wieder abgeschafft worden (was ich wirklich mal für eine gute Entscheidung halte!).
Der Sozialbeitrag jedoch muss an jeder Uni zum Semesterstart bezahlt werden, und das ist auch ne sinnvolle Sache. Der Betrag pendelt ein bisschen, es sind so um die 200 Euro, aber dafür bekommt Ihr auch Euren Studentenausweis, den Ihr dann als ÖNV-Ticket benutzen könnt. Ich glaube, bei den meisten Unis hier in NRW wurde nach Abstimmung der Sozialbeitrag um 30 Euro erhöht und dafür gibt´s jetzt das NRW-Ticket. 
Und 200 Euro für 6 Monate lang pendeln in ganz NRW halte ich für ein Schnäppchen! :D

Aber auch das will bezahlt werden, und das Leben als Student ist nicht immer ganz so preiswert. Für manche Semester werden Bücher im Wert von 150 Euro gefordert. Ich würde sagen, über die Bücher-Sache schreibe ich später noch mal ausführlicher. Es gibt ja auch sinnvolle Dinge wie Bücherflohmarkt, Bibliothek usw.

Bei den meisten von Euch werden wahrscheinlich die Eltern für Euer leibliches und geistiges Wohl aufkommen. Für die, in denen das nicht der Fall ist, gibt es 2 Möglichkeiten:
1. Bafög:
Bafög beantragen kann erstmal jeder Student. Der Höchstsatz beträgt 650 Euro. Allerdings wird auch hier geprüft, wieviel Eure Eltern verdienen. Und dann wird veranschlagt, wieviel Ihr von Euren Eltern bekommen solltet und wieviel Bafög Euch zusteht. Das Bafög besteht zur einen Hälfte aus einem Darlehen, d.h. nach Uni-Abschluss, wenn Ihr Euren ersten Job habt, wird ein bestimmter prozentualer Anteil zurückgefordert. Das ist aber nicht die Welt! Die andere Hälfte des Bafög bekommt Ihr "geschenkt". :) Bitte berichtigt mich, wenn ich nicht mehr auf dem aktuellen Stand sein sollte. Hier gibts auch die "offiziellen" Infos dazu: http://www.bafoeg.bmbf.de
2. Minijobs:
Arbeiten gehen neben dem Studium ist eine häufig diskutierte Angelegenheit!
Contra: "Ich muss so viel lernen, will mich lieber darauf konzentrieren, um mein Studium nicht unnötig in die Länge zu ziehen!"
Pro: "Was soll ich denn sonst 2 Monate lang in den Semesterferien tun??"
Ich würde empfehlen, Euch das erste Semester anzuschauen, bis Ihr abschätzen könnt, wie Ihr mit dem Lernpensum zurecht kommt.
Nur soviel: Es ist nicht unmöglich, neben dem Medizinstudium zu arbeiten.
Gerade Medizinstudenten werden gerne für Nachtdienste im Krankenhaus oder im Schlaflabor eingesetzt, und wenn da nicht gerade die Hölle los ist, könnt Ihr auch in das ein oder andere Buch hineinschauen. 
Ich denke, dieses Thema ist auf jeden Fall noch ausbaufähig, aber damit Ihr unter den ganzen Infos nicht zusammenklappt, würde ich es erstmal dabei belassen und das nächste Mal über Bücher, WG-Suche, Studienorte schreiben... oder was immer Euch interessiert! Ich freue mich über Anregungen in Kommentaren oder Mails. :)


1 Kommentar:

  1. Cool, sehr hilfreiche Seite! Das ist echt gut :-) Ich bin gerade auch auf Wohnungssuche. Das ist alles gar nicht so einfach.. Aber immerhin habe ich schon ein gutes Umzugsunternehmen in der Schweiz gefunden, welches mir hilft... Auch das ist in der Schweiz nicht sooo leicht. ich drücke alle Daumen und Zehen und was man so drückt :-)

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