Freitag, 13. Juni 2014

Learn to learn

"Im Medizinstudium musst du meeeeega viel lernen! Kannst du das überhaupt?!"

Jeder Bald-Medizin-Student bekommt diese Frage zu hören! Und wie antwortet Ihr darauf?
Natürlich sagt dann keiner: "nee, Lernen ist eigentlich nicht so mein Ding. Ich hoffe, ich komm da so durch."
Aber auch nicht: "Lernen ist total super! Ich kann mir nichts Schöneres vorstellen."

Es stimmt, Lernen ist das, womit man das Medizinstudium besteht. Genauer gesagt: Auswendig lernen. Natürlich ist es hilfreich, sich Dinge herzuleiten, aber das ist leider nicht immer möglich.
Erschreckende Beispiele aus der Vorklinik:
der Zitronensäurezyklus, die Glukoneogenese, physikalische Formeln zum Ausrechnen eines Gefäßdurchmessers und der Fließgeschwindigkeit, Namen von Knochen, Muskeln, Gefäßen, Nerven usw.
Ein schönes Beispiel ist der Musculus sternocleidomastoideus:
Er entspringt an Clavicula (cleido) und Sternum (sterno) und setzt am Processus mastoideus an!
So ein Muskelnamen ist eine Freude für jeden Medizinstudenten!
Hier ist er, der Gute:

Weniger spaßig hingegen ist es, wenn man in der Prüfung nach dem Bochdalek´schen Blumenkörbchen gefragt wird. Denn dass dieses niedliche anatomische Gebilde im Hirnventrikel liegt, lässt sich nicht herleiten. Entweder man hat es zufällig gelernt oder DER Punkt ist futsch! 

Andererseits fragt ihr ja auch nicht den Philosophie-Studenten:
"Da muss man megaviel denken! Kannst du das denn?"
...obwohl das nicht weniger angebracht ist. Denn lernen, so wie denken auch, ist ja etwas, was jeder kann.
Die Voraussetzungen sind nur:
- du musst es wollen
- du musst herausfinden, welcher Lerntyp du bist!

Ich bin dieser hier, wenn genug Zeit bis zur Klausur ist:
...alles zusammengefasst abschreiben. Ich habe Ordner voll davon im Regal, weil es viel Arbeit war und ich es jetzt nicht wegschmeißen mag.

Und wenn´s zeitlich knapp wird (z.B. kurz vor dem Examen), bin ich eher dieser Lerntyp:
...mit insgesamt 4 verschiedenen Neon-Farben Seite für Seite anmalen (mein Freund sagt immer: "Bücher ausmalen"). Nicht immer ganz so effizient, muss ich sagen. Und die Dinger kannst du hinterher nicht mehr auf dem Bücherflohmarkt anbieten ;)

Auf jeden Fall: den Stoff irgendwie bearbeiten MUSST du!
Denn es ist utopisch zu glauben, man könnte ein Buch wie den "Herold" (das Standardwerk für die Innere Medizin mit knapp 1000, bibeldünnen Seiten voller wichtiger Fakten in kleinster Schriftgröße) entspannt in einem Semester durchlesen und wüsste dann alles. Dann merkst du spätestens nach der Hälfte, dass dir die erste Seite so vorkommt, als hättest du sie noch nie gesehen! Es bleibt einfach nicht hängen.
Darf ich vorstellen:


 Eine wertvolle Alternative sind Medipods. Darüber habe ich auch schonmal einen Post geschrieben.
Wenn ich nochmal am Anfang des Studium stehen würde, würde ich mir den Lernstoff schön nach einem eigenen Schema zusammengefasst und das Wichtigste betonend aufnehmen und zum Einschlafen oder beim Sport anhören. Das ist entspannt und bleibt hängen!

Fazit: Jeder lernt anders am besten/meisten/entspanntesten! Vielleicht habt ihr schon in der Schule herausgefunden, welcher "Typ" ihr seid. Meine Aufzählung hier ist auch nicht komplett. Berichtet doch mal, mit welcher Methode bei euch am meisten hängen bleibt!




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